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Jede Menge wunderschönes Kunsthandwerk.
Für Minimalisten: Diese Krippe. Mehr unter » www.oliverfabel.de. (KK)
Bild: » Soldiner Kiez Kurier.

Noch ein Text von Eberhard Elfert, der mit Sabrina Pützer den Markt veranstaltet.

"Uns geht es nicht (alleine) um das Organisieren eines Markes.
Uns interessieren die Kunsthandwerker und ihre Arbeit.
Darüber hinaus möchten wir die Leute auch zusammenbringen und über Kunst und Kreative im Wedding informieren.
Von daher finden sich auf dem Blog und der facebook-Seite von uns Kurz-Portraits und aktuelle Informationen zur Kunst im Wedding.
» http://weddingmarkt.wordpress.com
» http://www.facebook.com/weddingmarkt

Exemplarisch dazu der Text von Eberhard Elfert zu Oliver Fabels „Weihnachtskrippe“. Dieser und weitere Texte zu den Kunsthandwerkern sind unter den oben angegebenen Adressen zu finden:

Die Weihnachtskrippe aus Klötzchen stammt nicht aus der Heimwerkerabteilung eines Baumarktes, sondern vom jungen Designer Oliver Fabel. Er verändert Alltagsgegenstände und stellt dabei gleichzeitig traditionelle Rituale in Frage. Dies erreicht er, in dem er das zentrale Ereignis der Christenheit – die Geburt Jesu –auf Spielzeug-Bauklötzchen reduziert. Die Information, dass es sich um eine Weihnachtskrippe handeln soll, erhält der Betrachter über die aufgedruckten Worte wie: König, Maria, Jesus und Ochse.
Es ist zu vermuten, dass Oliver Fabel auch darauf hinweisen möchte, dass Bedeutungen erst durch den Betrachter entstehen und nicht Bestandteil der Dinge selber sind. Schmucklose Kirchen der 1950er und 1960er Jahre werden ja auch als sakrale Orte wahrgenommen. So könnte die reduzierte Weihnachtskrippe für die Menschen, die ein minimalistisches Design mögen, eine religiöse Bedeutung haben.
Das Weglassen der vollplastischen Formen berührt auch zentrale religiöse Fragen. Die Entstehung der Welt wird in der Bibel mit „Am Anfang war das Wort“ beschrieben. Bei den Holzklötzchen sind es erst die Worte, die das Bild einer Weihnachtskrippe im Kopf entstehen lassen.
Nach verschiedenen religiösen Vorstellungen ist es verboten, Gott bildlich darzustellen, so z.B. im Islam. Auch in der Bibel ist festgehalten, dass der Mensch sich kein Bild von seinem Gott machen solle. In der Reformation wurden Gottes- und Heiligenbilder als Götzendienst abgelehnt und in der Folge erhebliche Kunstschätze zerstört.
Oliver Fabel hält mit seiner Weihnachtskrippe – für die er 2008 einen Designpreis bekam - dem Betrachter einen Spiegel vor. Vor allem wenn er die Bauklötzchen auf einem Weihnachtsmarkt verkauft. (EE)